Tauschieren eines Bronze Gürtelendes

 
Ulrich Wehpke
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Re: Tauschieren eines Bronze Gürtelendes

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Gepostet: 23.06.2010 - 11:30 Uhr  ·  #9
Bei den Einlegearbeiten in Eisen, spricht man von Toledoarbeiten. Hier wird der erforderliche Halt des Einlegematerials meist durch einen Feilhieb auf der Sohle der Vertiefungen erreicht. So kann sich das Edelmetall festhaken. Feinere Linien werden meist geätzt. Hierbei entsteht der5 erforderöliche Unterschnitt von selbst, da das Ätzmittel nicht nur in die Tiefe, sondern auch nach den Seiten arbeitet. Es werden mit dem Stichel also lediglich störende Unschönheiten begradigt, mehr nicht. Das eingeschlagene Metall wird anschließen befeilt und geglättet. Danach werden die Teile verziert.
rolf skrypzak
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Re: Tauschieren eines Bronze Gürtelendes

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Gepostet: 02.07.2010 - 10:55 Uhr  ·  #10
schön beschrieben! Die ätztechnik läßt sich leider für die frühgeschichte nicht nachweisen (würde mir viel arbeit ersparen!)

Als kleine Ergänzung, zu ihrer beschreibung: http://de.wikipedia.org/wiki/Tauschierung

Kann nur sagen, tolle technik, egal wie man sie ausführt!
Kann nur allen neugierigen empfehlen, ausprobieren!

nur leider bietet sich für die anfangs erwähnte riemenzunge, nicht allzuviele möglichkeiten!

wenn ich rausgefunden hab, wie man hier bilder einstellt, werd ich mal ein paar röntgenbilder einer erst 2008 geborgenen vielteiligen gürtelgarnitur in bicolorer linien- und flächentauschierung einstellen, die grad in unrestauriertem zustand in einer sonderausstellung im archäologischen museum der stadt frankfurt ausgestellt ist!

ansonsten geniest alle das schöne wetter und raus aus der werkstatt!
Ulrich Wehpke
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Re: Tauschieren eines Bronze Gürtelendes

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Gepostet: 03.07.2010 - 01:30 Uhr  ·  #11
Bin gespannt auf die Röntgenbilder! Das Hochladen ist ganz einfacch: Im Kopf des Antwortformulares siehst Du verschiedene Buttons. Auf einem steht "Bild/Datei hochladen" Da drückst Du drauf. Dann macht ein Fenster auf, welches Dich nach dem Ort des Bildes fragt, welches hoch geladen werden soll. Der Rest erklärt sich eigentlich von selbst. Probe:

Arbeitsplatz eines Goldschmiedes im Sommer 2010:
rolf skrypzak
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Re: Tauschieren eines Bronze Gürtelendes

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Gepostet: 30.08.2010 - 14:26 Uhr  ·  #12
sorry, das ich bisher nicht mit den versprochenen Bildern dienen konnte! Aber aus publikationsrechtlichen Gründen kann das noch etwas dauern! Also Geduld!

lg
rolf
basil
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Re: Tauschieren eines Bronze Gürtelendes

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Gepostet: 04.12.2010 - 10:24 Uhr  ·  #13
Zitat geschrieben von rolf bulka
um himmels willen, werd mich doch als autodidakt nicht mit einem Goldschmiedemeister streiten wollen!
Hab die schwalbenschwanz technik noch nicht probiert (steh etwas auf Kriegsfuß mit dem Stichel!) Interressieren würde mich aber, ob es mit dem Stichel auch möglich ist in Eisen (bzw. in Allgemeinem Baustahl, zb. ST37) paralell laufende Linien in einer Breite von 0,5mm und im abstand von 0,5mm zu tauschieren. Aufgrund der Hinterschneidung im Schwalbenschwanz bleibt da doch im verbleibenden Eisensteg nicht mehr viel übrig!

Hab mich lange mit der Frühmittelalterlichen Technik beschäftigt und sie inzwischen auch schon einigen Leuten beigebracht.
In der von mir erwähnten Literatur (Benno Urborn, Tauschierarbeiten der Merowingerzeit) zeigt der Autor anhand von zahlreichen Querschnitten durch Originale, das keine einzige Nut eine Schwalbenschwanz aufweißt, ja, das zahlreiche Nuten sogar "V"-förmig sind!
Anhand von Mikro-Röntgenbildern an unrestaurierten Stücken, zeigt er anschaulich und verständlich wie mittels schmalen Punzen die Nuten nicht spanabhebend sondern verdrängend geschlagen werden. Nach einlegen der Drähte, wird das, über die Oberfläche verdrängte Material, mittels Flachpunzen zurückgeschlagen und der Draht damit randlich überlagert und "gefasst".
Mir sind inzwischen zahlreiche Stücke bekannt die in dieser Technik hergestellt wurden, die z.b. an Pferdezaumzeugen, seit Jahren hoher Beanspruchung ausgesetzt sind und einwandfrei halten.

In welches Trägermaterial wird denn in der Modernen Goldschmiede überwiegend eingelet? Bestimmt nicht in Eisen, oder?

lg
rolf


Hallo Rolf,
ich beschäftige mich mit frühbyzantinischen Tauschierungen, d.h. ich studiere die verschiedenen Techniken und habe Deinen Beitrag bzgl. Merowingerzeit mit Interesse gelesen. Auch in Byzanz finden sich Techniken, die ohne Schwalbenschwanz auskommen. Leider komme ich bei meinen Arbeiten nicht weiter, weil nur zerstörungsfreie Analysen zum Zuge kommen dürfen. Den Benno Urborn konnte ich nicht finden, ich besitze nur den Brepohl. Hast Du evtl. die ISBN greifbar? Kannst Du mir evtl. noch andere Literatur zum Thema Tauschierung nennen?

Vielen Dank
Basil
Ulrich Wehpke
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Re: Tauschieren eines Bronze Gürtelendes

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Gepostet: 06.12.2010 - 04:31 Uhr  ·  #14
Noch mal zu schwalbenschwanzfrei: Wenn ich richtig verstehe, dann wird also das Muster eingemeißelt, das Tauschiermateral eingeklopft und danach, wahrscheinlich die etwas höher als das eingelegte Material stehende Oberfläche herunter geschlagen. Ist das so richtig?

Eigentlich muss das ebenfalls einwandfrei halten, denn die Füllung wird ja in diesem Fall von außen eingenietet. Womit wir im Prinzip unseren Schwalbenschwanz hätten, nur auf wesentlich elegantere Art, als wenn er zuvor mühsam ausgestichelt oder gemeißelt wird. Beim Ätzen ergeben sich von allen hinterschnittene Flanken. Ob die Alten aber geätzt haben, (?) eher unwahrscheinlich. Da sind mir handfestere Werkzeuge wie Hammer und Meißel auch wahrscheinlicher. Ist der Metall"verlauf" der Tauschierung mit den Röntgenbildern nachvollziehbar? Bin gespannt auf die Bilder!
rolf skrypzak
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Re: Tauschieren eines Bronze Gürtelendes

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Gepostet: 06.12.2010 - 18:08 Uhr  ·  #15
würde vorschlagen wir verlegen den austausch mal in den beitrag "byzantinische tauschierungen"!!!

mit der Riemenzunge hat das ja nix mehr zu tun!

lg
rolf
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